Rumor (dt. Titel Gerüchteküche)
Hier wird ein Konzept für eine interaktive Medien-Installation vorgestellt.
Eine Anordnung ringförmig akustisch miteinander vernetzter Sound-Module bildet eine subtile Rückkopplungs-Schleife.
Jedes dieser Sound Module enthält ein Mikrofon mit Vorverstärker und Analog/Digital-Wandler, eine einfache digitale Signalverzögerung und schliesslich einen Digital/Analog-Wandler mit Verstärker zur Ansteuerung des Lautsprechers. Der Geräuschteppich im Raum wird vom Mikrofon aufgezeichnet und ohne interne Veränderung etwa 15 Sekunden später über den räumlich wenige Meter entfernten Lautsprecher wiedergegeben.
Der mit dem Modul "n" verbundene Lautsprecher dieser Signalkette ist in geeigneter Nähe zum Mikrofon des Moduls "n+1" montiert, das dieses Signal vermischt mit dem aktuell dort vorhandenen Geräuschpegel des Raums aufnimmt und wiederum ca 15 Sekunden später von seinem Lautsprecher wiedergibt. Der Lautsprecher des "letzten" Moduls der Kette ist installiert in der Nähe des Mikrofons des "ersten" Sound-Moduls.
Im Ergebnis wird der Live-Sound in der Nähe jedes Sound-Moduls gemischt mit dem unendlich "zirkulierenden" Geräusch-Mix in der Modul-Kette, der sich dadurch permanent verändert, aber auch undeutlicher wird.
Einmal aufgenommen, wird der "alte" Sound immer weniger "decodierbar", modifiziert durch "News", und zerfällt dabei in irgendwas Anderes oder Neues. So entsteht ein akustisches Universum. Es reflektiert -metaphorisch verstanden - das Geschwätz - oder intellektueller ausgedrückt den "gesllschaftlichen Diskurs" dieses Bereichs. Obwohl "Hören" und "Sprechen" im Wesentlichen technisch eindeutig funktionieren, wird durch die minimalen Übertragungsverluste und Anreicherungen mit neuen Akzenten permanent neue Bedeutung und Interpretation geschaffen. In diesem Sinne setzt die "Gerüchteküche" Arbeit eine meiner früheren Installationen fort.
Weil der akustische Pegel der Installation leise, aber permanent im Raum hörbar ist, kann eine anwesende Person das Gefühl haben, von anderen abgehört zu werden und nach kurzer Zeit eventuell sogar ihre eigene Stimme hören. Einserseits fordert das zur Selbstkontrolle heraus - aber es kann auch eine Herausforderung sein, auf die Umgebung zu achten und in die Rolle eines Mitspielers oder Kommentators zu schlüpfen.
Diese Installation ist vor allem geeignet für Räumlichkeiten, wo ein Gebäude-Kern umgeben ist von Fluren und Gängen, wie man es häufig in Büro-Etagen findet. Als andere Möglichkeit könnten getrennte Räume miteinander akustisch vernetzt werden.
Sound Modul: Platine ohne Gehäuse